Gefühle im Leben

Gefühle im Leben

Wenn man das Gefühl hat, alles falsch zu machen, sei es, dass man hilft oder nicht hilft und weder Wertschätzung noch Verständnis spürt, fragt man sich, warum man überhaupt noch lebt. Die einen nehmen Hilfe gerne an, zeigen aber kaum Dankbarkeit, weil sie nie darum gebeten haben. Zumindest kommt mir dies ab und an so vor. Die anderen kritisieren mich und halten mich für naiv, weil du hilfst. Irgendwann kommt man dann zur Erkenntnis, dass alle auf ihre Weise sogar recht haben.

Doch die größte Herausforderung ist, wenn die Erwartung, anderen zu helfen, aus einem selbst kommt, aber diese Hilfe keine Zufriedenheit bringt. Man lebt in einem ständigen inneren Konflikt, zerrissen zwischen dem Wunsch, anderen beizustehen, und der Unfähigkeit, sich selbst gerecht zu werden. Diese Zerrissenheit nagt an einem, weil man das Gefühl hat, nicht anders leben zu können.

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass der Wert eines Menschen allein davon abhängt, wie sehr er anderen entspricht. Wahre Erfüllung und Zufriedenheit kommen von innen, aus der Fähigkeit, sich selbst zu akzeptieren und den eigenen Weg zu gehen, unabhängig von der Meinung anderer. Aber ich denke das Zuneigung und Dankbarkeit die man anderen entgegenbringt, wenn diese zurückkommt, Balsam für die Seele sind. Aber wenn man bei allem was man sagt mit Argumenten zugeschüttet wird, gar bei manchen Dingen belächelt oder ausgelacht wird, ist es schwer damit klar zu kommen. Denn auch den Respekt den man anderen bei ihrer Meinung entgegen bringt kommt selten spürbar zurück. Doch wie kann man einen Weg finden, wenn die eigenen Erwartungen einen immer wieder in denselben Kreislauf führen, und man irgendwie die Wertschätzung anderer nicht spüren kann, oder wenn man meint das man ausgenutzt wird. Trotzdem ist es wichtig, sich selbst die gleiche Fürsorge und Wertschätzung entgegenzubringen, die man so bereitwillig anderen schenkt. Denn nur wenn man sich selbst wertschätzt und sich Pausen erlaubt, kann man echte und erfüllende Beziehungen zu anderen aufbauen. Es ist kein Zeichen von Egoismus, sondern von Selbstachtung und innerer Stärke, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu erkennen und zu respektieren.

Letztendlich bedeutet das Leben nicht, es allen recht zu machen, sondern sich selbst treu zu bleiben. Die innere Zerrissenheit kann ein Wegweiser sein, um die Balance zwischen Selbstlosigkeit und Selbstfürsorge zu finden. Also sollte ich mich nicht fragen , warum ich noch lebe, sondern wie ich leben möchte, im Einklang mit mir selbst und nicht im Schatten der Erwartungen anderer. Mein Problem ist es aber, das ich mir selbst der größte Kritiker bin, mich oft selbst hasse, manchmal auch schäme, und so oft meinen inneren Frieden nicht finden kann. Und dann bleibt mir nur, das ich anderen helfe, um mich damit wieder besser zu fühlen.

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