LEBEN UND TOD

LEBEN UND TOD

Der Baum steht kahl im kalten Regen, nur ein Apfel hängt noch schwer an seinem Ast. Rot und rund, ein letztes Zeichen von Leben, von Fruchtbarkeit. Doch der Baum stirbt. Langsam, leise, unaufhaltsam. Das Laub ist gefallen, die Äste wie leere Arme zum Himmel gereckt, als suchten sie nach Antworten auf Fragen, die im Schweigen der Natur verloren gingen. Die Zeit fließt weiter, unerbittlich, und mit ihr schwindet das Leben.

Der Apfel, er wird bald fallen, wird im Gras vergehen, so wie der letzte Atemzug eines Menschen, der sich vom Leben verabschiedet. Da ist ein Lächeln, sanft, fast unmerklich, als hätte der Tod selbst seine Hand darüber gelegt. Schönheit und Schmerz vereint, wie ein Flüstern im Wind, das beides zugleich ist. Abschied und Neubeginn.

Wer bestimmt den Moment, ist es ein Urteil oder doch ein Geschenk? Ist es das Schicksal, das seine Fäden spinnt, oder nur der ewige Kreislauf, der alles Lebendige zurück in die Erde ruft? Erlösung, Frieden, Bestrafung, Worte, die in der Dunkelheit verhallen, dort, wo keine Antwort je gefunden wird. Nur die Natur weiß warum, und sie schweigt.

Der Tod ist kein Ende, nur ein Übergang. Ein stiller Raum zwischen Dasein und Verschwinden, zwischen Dunkelheit und Licht. So wie der Apfel, der vom Baum fällt, um der Erde wieder Nahrung zu geben, kehren wir zurück in das Nichts, das doch so voll von Möglichkeiten ist. Leben und Tod, ein Widerspruch, vereint in ewiger Umarmung. Das eine kann ohne das andere nicht bestehen. Sie tanzen ihren stillen Tanz, unberührt von unseren Ängsten und Fragen.

In dieser Stille liegt Wahrheit, und in dieser Dunkelheit glimmt ein Funke Hoffnung auf Licht.

182 Gedanken zu „LEBEN UND TOD

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